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Verfasst am 01.03.2022 um 11:58 Uhr

Kleingärten sind weit mehr als Grünflächen in der Stadt    

von Bettina Jarasch     

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. 

Wer an einem heißen Sommertag ein schattiges Plätzchen in einem Kleingarten genießen kann, der weiß: Kleingärten erhöhen die Lebensqualität. Ruhe, Vogelgezwitscher und der Geruch von frisch gemähtem Gras können da schon mal Urlaubsstimmung aufkommen lassen. Das gilt umso mehr in einer so quirligen und oft auch stressigen Metropole wie Berlin. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig die Kleingärten für die Erholung der Berlinerinnen und Berliner sind.


Unsere Stadt ist aufgrund ihrer Parkanlagen und Wälder eine besonders grüne Metropole. Dabei sind es nicht nur die Parks und Wälder, die Berlin zu einer Großstadt mit viel Natur machen. Mehr als 71.000 Kleingartenparzellen prägen an vielen Orten das Berliner Stadtbild. Die Gärten tragen zu einem besseren Stadtklima bei, sie sind grüne Oasen, sie fördern den Artenschutz. Ohne Zweifel: Die Kleingärten gehören einfach zu Berlin. Daher sind wir uns als neue rotgrün-rote Koalition auch einig, dass wir die Berliner Kleingärten sichern wollen.


Ich bin mir im Klaren darüber, dass die Konkurrenz um die Flächen in unserer Stadt in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Gerade mit Blick auf den Wohnungsbau und die fortschreitende Verdichtung. Klar ist aber auch: Wir müssen unsere grünen Oasen schützen. Denn nur eine Stadt, die den Menschen solche Rückzugsräume bietet, ist eine lebenswerte Stadt.


In den vergangenen Monaten bin ich immer wieder gefragt worden, ob mir das Urban Gardening nicht eher zusagen würde als die Kleingärten der Stadt. Mich hat das, ehrlich gesagt, gewundert: Denn warum sollte man sich hier entscheiden müssen? Wenn ich ein Stück Natur in der Stadt genieße, dann ist es mir herzlich egal, ob man das Urban Gardening, Kleingarten, Hochbeet oder Laube nennt. Letztlich geht es darum, dass die Berlinerinnen und Berliner ein grünes Idyll inmitten der Großstadt schaffen und erleben. Und das zu ermöglichen, ist mir ein wichtiges Anliegen.


Weil es aber sehr viele Menschen gibt, die vom Gärtnern träumen, wünsche ich mir, dass die Kleingartenkolonien sich noch stärker öffnen. Damit auch diejenigen Angebote erhalten, die keine eigene Parzelle besitzen. Denn Kleingärten sind weit mehr als ein weiteres Stück Grünfläche in der Stadt. Kleingartenvereine zeichnen sich auch durch ihr ökologisches und soziales Engagement aus, sie verbinden Menschen mit und in der Natur. Dazu zählen Angebote für die umliegenden Kieze, für Kindertagesstätten und Schulgärten. Für dieses Engagement möchte ich mich herzlich bedanken. Und weil dieses Engagement so wichtig ist, ist es uns als Koalition ein Anliegen, die Kleingartenvereine bei der sozialen, umwelt- und klimagerechten Ausrichtung zu unterstützen.


Liebe Leserinnen, liebe Leser, nun steht erst einmal der Frühling vor der Tür. Vielleicht haben Sie schon die ersten Vorbereitungen für den Start in die neue Gartensaison getroffen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Freude dabei. In diesem Sinne: Viel Spaß bei der Gartenarbeit.


Bettina Jarasch

Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz



Dieser Beitrag ist als Editorial der Verbandszeitschrift ‚Berliner Gartenfreund‘ in der März-Ausgabe 2022, Seite 3/5, erschienen.


Foto (Ausschnitt): Pressestelle Bündnis 90/Die Grünen Berlin